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Warum ist Pranayama gut für dich?

Frau führt Atemübungen aus. Pranayama hilft dir ruhiger werden.

Hast du schon einmal bewusst auf deine Atmung geachtet? Nachgespürt, in welchen Mustern du ein- und ausatmest? Die meisten Menschen tun das nicht, denn die Atmung ist ein unwillkürlicher Prozess des Körpers. Sie erfolgt automatisch. Und doch können wir ihn ganz bewusst ausführen. Ayurveda widmet der bewussten Atmung eine ganze Praxis: das Pranayama.

Nach alten indischen Heiltraditionen kann Pranayama Körper und Geist helfen, sich zu erholen und zu regenerieren. Der Name setzt sich aus den beiden Sanskrit-Wörtern „prana“ (Lebensenergie) und „ayama“ (Kontrolle) zusammen. Pranayama lehrt dabei die regulierte Atmung, um körperliche und emotionale Blockaden zu lösen, sodass der Atem und das „Prana“ frei fließen können.

Die Lehre von der bewussten Atmung hat viele positive Effekte. Hier stellen wir dir die drei wichtigsten Gründe vor, warum Pranayama gut für dich ist.

Stressabbau

Stress ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Sind wir ihm jedoch zu lange ausgesetzt, kann er dem Wohlbefinden Schaden zufügen. Wenn du ständig mit unerwünschtem Stress zu tun hast, bleibt dein gesamter innerer Mechanismus im „Kampf- oder Fluchtmodus“. Häufige Anzeichen dafür sind erhöhter Blutdruck, Verdauungsstörungen oder Angstzustände. Dieser Zustand wirkt sich auf deine Arbeit, deine Beziehungen und deine Fähigkeit klar zu denken aus. Schalte deinen Körper mit rhythmischer Atmung in den Ruhe- und Erholungsmodus. Lasse all deinen Druck los. Pranayama belebt dich und schenkt dir einen ruhigen und klaren Geist.

Tiefer und gesunder Schlaf

Hast du Schwierigkeiten beim Einschlafen? Wachst du mitten in der Nacht auf? Bist du nach dem Aufstehen müde? Mit dieser uralten Atemtechnik kannst du deine Schlafstörungen auf natürliche Weise beheben und die Qualität des Schlafes verbessern. Schon einfache Pranayama-Übungen können bei solchen Problemen helfen. Nach jeder Sitzung mit kontrolliertem Ein- und Ausatmen erlebst du tiefe Entspannung und verringerst deine innere Unruhe. Die Einhaltung der Schlafhygiene signalisiert deinem Körper, sich jetzt auf den Schlaf vorzubereiten. Durch gezielte Pranayama-Einheiten werden diese Signale verstärkt und sorgen so für einen tiefen und gesunden Schlaf.

Gesunder Körper

Regelmäßiges Pranayama verbessert die Lungenfunktion und erhöht die Lungenkapazität bei gesunden Menschen und solchen mit Asthma und chronischer Bronchitis. Studien haben gezeigt, dass konsequente Atemübungen und ihre beruhigende Wirkung auch gegen Reizdarmsyndrom, Durchfall und Übersäuerung helfen. Ferner wirkt sich Pranayama positiv auf Kreislauf, Herzfrequent und Blutdruck aus. Bestimmte Techniken helfen, die Nasenhöhle zu befreien und die Belüftung zu verbessern, wodurch Allergien, Infektionen der Nasennebenhöhlen, Verstopfungen und Kopfschmerzen der Nebenhöhlen gelindert werden.

Drei einfache Pranayama-Techniken zum Starten

Du möchtest auch die positiven Effekte der bewussten Atmung auf deinen Körper und Geist spüren? Dann probiere doch eine unserer Übungen aus! Nimm dir 10 bis 15 Minuten Zeit, suche dir einen ruhigen Ort und setze oder lege dich bequem hin. Achte immer auf deinen Körper und dein Wohlbefinden. Beginne langsam.

„Volles Anhalten des Atems“

  • Beginne mit einem 1-1-2-Schema. Du atmest fünf Sekunden ein, hälst den Atem fünf Sekunden an und atmest dann zehn Sekunden aus. Nach einiger Zeit wird dir das immer leichter fallen.
  • Nach einiger Zeit ist das keine Herausforderung mehr für dich! Steigere deinen Rhythmus um eine Sekunde, um nach und nach ein Verhältnis von 1-2-2 oder 1-3-2 zu erreichen. Achte dabei auf dein eignes Tempo!

Kapalabhati oder „Schädel-Leuchtender-Atem“

Dieses Übung verbessert die Konzentration, fördert die Verdauung und beschleunigt den Stoffwechsel. Außerdem wärmt es den Körper in den kühleren Monaten. Die perfekte Atemübung, wenn du einen kleinen Energieschub brauchst.

  • Atme zu Beginn einmal vollständig ein und aus. Atme nun nur halb ein und beginne, in kräftigen, kurzen Stößen auszuatmen. Lege am besten deine Hand auf den Bauch und spüre, wie er sich zusammenzieht und wieder ausdehnt.
  • Wiederhole das 20-30 Mal, bevor du wieder vollständig einatmest. Halte dann den Atem so lange wie möglich an und atme abschließend voll aus.
  • Wiederhole diesen Zyklus einige Male und achte dabei auf dein Wohlbefinden!

Nadi Shodhana oder „Wechselndes Nasenlochatmen“

Versuche diese Wechselatmung, wenn du dich entspannen möchtest. Sie wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt, beruhigt die Nerven und bringt deinen Geist zur Ruhe. Die beste Zeit für diese Übung ist kurz vor dem Schlafengehen.

  • Führe den rechten Daumen an dein rechtes Nasenloch und den Ring- und Kleinfinger an dein linkes. Zeige- und Mittelfinger ruhen auf dem Nasenrücken oder werden nach unten zum Daumen hin gefaltet.
  • Atme vollständig aus. Drücke mit den Fingern auf das rechte Nasenloch und atme durch das linke ein. Atmen durch das linke aus, schließe das Nasenloch und atme jetzt durch das rechte ein.
  • Wiederhole die Übung für zehn bis zwölf Mal. Du wirst sehen, wie sich das positiv auf deine Schlafqualität auswirkt.